Paradigmenwechsel in der Betrieblichen Berufsausbildung
Paradigmenwechsel in der Betrieblichen Berufsausbildung

Paradigmenwechsel in der Betrieblichen Berufsausbildung

Der War for Talent hat den Ausbildungsmarkt erreicht

Beitrag, Deutsch, 13 Seiten, Kienbaum Management Consultants GmbH

Autor: Paul Kötter

Erscheinungsdatum: 2011


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Derzeit erfährt der Ausbildungsmarkt einen grundlegenden Paradigmenwechsel: Vom Mangel an Ausbildungsplätzen und damit fehlenden Zukunftsperspektiven für junge Menschen hin zum Mangel an qualifizierten Bewerbern. Damit wird die betriebliche Berufsausbildung zum Eng-passfaktor für betriebliche Nachwuchssicherung und unternehmerisches Wachstum.
Zwischen 2006 und 2020 sinkt die ausbildungsrelevante Zielgruppe in Deutschland um fast 25 %. Zugleich wird ein wachsender Anteil der jeweiligen Jahrgänge benötigt, um die eklatante Lücke an Hochqualifizierten zu schließen. Der Anteil von Schulabgängern mit Migrationshinter-grund wird auf ca. 40 % anwachsen. Die junge Generation wird selbstbewusster und weniger loyal und stellt wachsende Anforderungen an die Qualität der Ausbildung und an Karrierepla-nung. Die Lücke zwischen den in Schule und Familie erworbenen Kompetenzen und den be-trieblichen Anforderungen wird weiter wachsen.
Unternehmen stehen somit vor durchgreifenden Veränderungen:
» Sie werden sehr viel stärker um Auszubildende werben müssen. Einige Branchen werden für ‚ihre‘ Berufsbilder Imagekampagnen aufzusetzen haben.
» Sie werden Bewerber akzeptieren, die nicht voll ihren Anforderungen entsprechen, und massiv in die Herstellung der Ausbildungsreife sowie in ausbildungsbegleitende Unterstüt-zung investieren müssen.
» Sie werden die Qualität der eigenen Ausbildung erheblich verbessern und Ausbildungsin-halte wie Ausbilder an die junge Welt der Generation Y (d. h. Geburtsjahrgänge nach 1980) heranführen müssen.
» Sie werden gezielte Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierepfade anbieten müssen, um die jungen Fachkräfte an das Unternehmen zu binden.
» Sie werden die Ausbildung verstetigen und an den mittelfristigen Bedarfen ausrichten sowie in das gesamte Talent-Management einbinden müssen.
In zehn Jahren werden 40 % der Belegschaften über 50 Jahre alt sein. Gleichzeitig wird die Zahl der Mitarbeiter unter 30 Jahren auf 18 % sinken. Die Sorgen um veränderte Altersstruktu-ren und drohenden Fachkräftemangel werden (fast) alle Unternehmen betreffen.
Als wichtiges Instrument, um gegenzusteuern, wird der Wertbeitrag der betrieblichen Berufs-ausbildung noch weiter ansteigen und für die Zukunftssicherung eines Unternehmens an Be-deutung gewinnen. Die eigene Praxis der betrieblichen Ausbildung sollte daher in all ihren Elementen auf den Prüfstand gestellt werden; zudem müssen Unternehmen mit deutlich stei-genden Investitionen in die Nachwuchssicherung rechnen.

Paul Kötter

DE, Berlin

Mitglied der Geschäftsleitung

Kienbaum Management Consultants GmbH HR-Strategie und -Organisation

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