Agile Verträge für agile Projekte?!

In der IT und damit auch in der täglichen Praxis eines IT-Juristen erhalten agile Vorgehensmodelle in IT-Projekten eine immer größere Akzeptanz. Bisher sind in der Literatur nur wenige Beiträge über die vertragliche Umsetzung von agilen Projektmethoden zu finden.

Die herkömmliche Wasserfallmethode geht davon aus, dass vor Beginn des Projektes die fachlichen Spezifikationen als Lastenheft vorliegen. Basierend auf dem Lastenheft wird häufig ein IT-Projektvertrag als Gewerk abgeschlossen.

Bei agilen Methoden wie z.B. Scrum werden die Anforderungen des Auftraggebers an die Software gemeinsam mit dem Auftraggeber in kleinen Schritten im Projekt erarbeitet und sukzessive realisiert. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der Auftraggeber in kürzester Zeit eine Software „in der Hand hält“, die seine Bedürfnisse abdeckt. Dabei fokussieren sich Auftragnehmer und Auftraggeber stärker auf die zu erreichenden Ziele.

Der Beitrag gibt einen praxisnahen Überblick über die eingesetzten Projektmethoden und die gängigen Vertragstypen bei IT-Projekten. Er untersucht die grundsätzliche Möglichkeit die Vertragstypen auf agile IT-Projekte zu übertragen sowie die daraus resultierenden Probleme. Weiter wird mit der Bezugnahme auf die Function-Point-Analyse ein Lösungsansatz zum Abschluss von agilen Festpreisverträgen vorgestellt.