Depressionen
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Gutachten, Deutsch, Eine Seite, Preetz-Hypnose GmbH

Autor: Dr. Norbert Preetz

Erscheinungsdatum: 2010


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Allgemeines Depressionen gehören noch vor den Angststörungen zu den Leiden, aufgrund derer sich die meisten Patienten in psychotherapeutische Behandlung begeben. Die meisten Veröffentlichungen gehen davon aus, dass in Deutschland mehr als 10% der Personen im Laufe ihres Lebens eine behandlungsbedürftige Depression durchleben. Bei Frauen werden Depressionen im Durchschnitt doppelt so oft wie bei Männern diagnostiziert. Jüngste Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation zeigen, dass depressive Erkrankungen in den westlichen Industrienationen die Krankheitsgruppe mit der längsten und intensivsten Beeinträchtigung an Lebensqualität im Bereich der gesamten Medizin darstellen. Viele depressive Syndrome verlaufen chronisch und sind therapeutisch schwer zu beeinflussen, wobei eine Zunahme an therapieresistenten Depressionen (Depressionen, die nicht auf die Behandlung reagieren) zu beobachten ist. Je nach Schwere der Depression ist diese mit latenter oder akuter Suizidalität verbunden. Es wird vermutet, dass der größte Teil der ca. 12.000 Suizide pro Jahr in Deutschland auf Depressionen zurückzuführen ist. Damit sterben mehr Menschen in Deutschland an Depression als an Verkehrsunfällen. Symptome der Depression Hauptsymptome der Depression sind gedrückte Stimmung, Interesselosigkeit bzw. Freudlosigkeit und Antriebsstörung. Neben den Hauptsymptomen können u. a. auftreten: Minderwertigkeits-, Hilfs- und Hoffnungslosigkeitsgefühle, Schuldgefühle, Müdigkeit, verringerte Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit, sinnloses Gedankenkreisen, langsameres Denken, Reizbarkeit, Ängstlichkeit, verringertes sexuelles Interesse und vermindertes Gefühlsleben bis hin zur Unfähigkeit des Zeigens einer Gefühlsreaktion. Depressionen u. larvierte Depression Depressionen äußern sich oft auch in körperlichen Symptomen, wie z.B. Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme, Verspannungen, Kopfschmerzen und verlangsamten Bewegungen. Auch kann eine verstärkte Infektionsanfälligkeit beobachtet werden. Es gibt auch larvierte Depressionen, die sich nicht mit den o. g. Symptomen äußern sondern die sozusagen in Verkleidung als multiple körperliche Symptome in Erscheinung treten. Viele körperliche Beschwerden, die in den Arztpraxen medikamentös behandelt werden, sind Ausdruck einer larvierten Depression und bedürfen des psychotherapeutischen Zuganges. (s. auch Abschnitt “ Schmerzen, körperliche Beschwerden u. Erkrankungen ”) Depressionsformen Früher wurde unterschieden zwischen endogenen Depressionen (ohne erkennbare Ursachen) und reaktiven Depressionen (Folge erkennbarer Ursachen, ist z. B. der Verlust eines geliebten Menschen). Heute wird diese Klassifikation nicht mehr verwendet, sondern die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD-10). Hier wird unterschieden zwischen depressiven Episoden (einzelnes Vorkommen der Depressionen) und rezidivierenden depressiven Störungen (wiederholtes Vorkommen der Depressionen). Die Schwere der Depression wird mit leicht, mittelgradig oder schwer bezeichnet. Ursachen Die Ursachen, die zu einer Depression führen, gelten als nicht vollständig aufgeklärt. Psychotherapeuten aller Richtungen wissen jedoch, dass prägende Ereignisse des Lebens eine wichtige Rolle spielen. Häufig finden sich Erleben von Entwertung, Erniedrigung und Verlust in engen Beziehungen wieder. Auch langandauernde Stresssituationen (Ausgebranntsein) kommen als Ursache in Frage. Behandlung von Depressionen In der Behandlungspraxis finden sich zwei Typen von Depressionen: 1.) Depressionen, die sich leicht durch eine symptomorientierende Behandlung auflösen lassen. 2.) Depressionen, die durch vielfältige ungelöste emotionale Themen (Schuld, Verlustangst, Trauer) und unbewältigte traumatische Ereignisse verursacht werden. Die aufdeckende Behandlung mittels Hypnosetherapie hat sich bei der Therapie von Depressionen gut bewährt. Am besten sprechen die sogenannten reaktiven Depressionen auf die Behandlung an, d. h., die Depressionen, die eine Reaktion auf ein Ereignis darstellen. Dieses Ereignis ist häufig der reale oder drohende Verlust (einer Person, von Karriere, Geld, Sicherheit, eines Körpergliedes, der Verlust der Jugend oder auch der Zukunft). Dieses Erlebnis löst eine Trauerreaktion aus und resultiert in einem Gefühl der Hilfs- und Hoffnungslosigkeit. Die genannten spezifischen Ereignisse lassen sich hervorragend bearbeiten, mit der Folge, dass sich die Depression auflöst. Die Auslöser sind jedoch nicht immer offensichtlich. Es kann sich beispielsweise um einen “Jahrestag” eines unangenehmen oder schmerzlichen Ereignisses handeln, der vom Bewusstsein nicht reflektiert wird. Häufig wurde auch die emotionale Brisanz verdrängt oder das Ereignis wurde abgespalten und ist dem Bewusstsein nicht mehr zugänglich. In der Behandlungspraxis zeigt es sich immer wieder, dass das auslösende Ereignis oft nicht der Grund, sondern “nur” der Anlass für die Depression war. Im Hintergrund gibt es eine Serie anderer Verlust- oder Trennungserlebnisse, die oft sehr früh stattfanden und die sehr schmerzlich waren. Diese Ereignisse können auch bis in die vorsprachliche Zeit zurückreichen. Wenn derartige frühe Traumatisierungen durch das aktuelle Ereignis aktiviert wurden, stammt von ihnen die “psychische Energie” der Depression. Werden die verborgenen Kernthemen gefunden und bearbeitet, lichtet sich die Depression oft wie ein Nebel nach dem Sonnenaufgang. (Dies trifft im übrigen auch für Ängste und körperliche Erkrankungen zu.) Medikamentöse Therapie Weil aus ärztlicher Sicht biochemische Veränderungen im Gehirn als ursächlich für die Depressionen angesehen werden, erfolgt die Behandlung in der Praxis meist medikamentös. Meine Erfahrungen bei der Behandlungen von Depressionen sprechen jedoch ganz klar dafür, dass emotionale Ursachen wie Traumata oder unverarbeitete Verluste einen zentralen Stellenwert bei der Auslösung und Aufrechterhaltung der Depressionen einnehmen. Bei sehr schweren Depressionen kann jedoch eine Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung erforderlich sein. Hier wird durch die Medikamente eine Behandlungsfähigkeit oft erst erreicht.

Dr. Norbert Preetz

DE, Magdeburg

Diplompsychologe

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