Prozessorientiertes Controlling in der Finanzindustrie

Der Ausbau der Kostenrechnung zum prozessorientierten Controlling ist ein vieldiskutierter Hebel für mehr Kostenrechnungs-, Informations- und Entscheidungsqualität. In einem empirischen Forschungsprojekt haben die HfB und CSC Ploenzke AG den aktuellen Stand der Kosten- und Erlösrechnung in der deutschen Finanzindustrie untersucht und ihre Auswirkungen auf den Erfolg erforscht. Befragt wurden dafür die 511 größten deutschen Finanzinstitute. Die wissenschaftliche Analyse der Auswirkung von prozessorientierten Controllingkonzepten ergibt, dass dieser Hebel tatsächlich wirkt: zwischen den Instituten, die eine Prozesskostenrechnung nutzen und solchen, die darauf verzichten, bestehen signifikante Unterschiede. Sowohl die Qualität der zur Geschäftssteuerung bereitgestellten Informationen als auch die Qualität der getroffenen Entscheidungen wird von den Nutzern deutlich besser bewertet als von den Nicht-Nutzern. Das spricht sich offenbar herum. Die Anzahl der Institute, die eine Prozesskostenrechnung als Kernbestandteil eines prozessorientierten Controllings nutzen, hat sich in den letzten beiden Jahren nahezu verdoppelt. Das Buch dokumentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung und beschreibt darüber hinaus die analysierten Konzepte auch fachlich. Daher ist es sowohl für die Wissenschaft von Interesse, als auch für den Praktiker, der nach Ansatzpunkten für die Verbesserung von Controllingsystemen sucht.