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Ursachen und Behandlungen für Kiefergelenk-Knacken und einseitiges Knacken im Kiefer

Foto von Sander Sammy auf Unsplash

 

Das Kiefergelenk, auch temporomandibuläres Gelenk (TMG) genannt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Funktion des Mundes, einschließlich Kauen, Sprechen und Schlucken. Ein Knacken oder Knirschen im Kiefergelenk ist oft ein Anzeichen für eine temporomandibuläre Dysfunktion (TMD), die eine Vielzahl von Ursachen haben kann. In diesem Ratgeber werden wir die häufigsten Ursachen und die verfügbaren Behandlungen für Kiefergelenk-Knacken und einseitiges Knacken im Kiefer erläutern.

Ursachen des Kiefergelenk-Knackens

Das bekannte Phänomen Kiefergelenk Knacken, Knacken im Kiefer einseitig kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Die häufigsten sind:

 

  • Muskelverspannungen und Fehlstellungen: Muskelverspannungen und Fehlstellungen im Kieferbereich sind häufige Ursachen für Kiefergelenk-Knacken. Diese Verspannungen können durch Stress, Zähneknirschen (Bruxismus) oder eine Fehlstellung der Zähne oder des Kiefers verursacht werden.

 

  • Arthritis: Arthritis, insbesondere Osteoarthritis und rheumatoide Arthritis, kann das Kiefergelenk betreffen und zu Schmerzen und Knacken führen. Die Entzündung und der Verschleiß des Gelenkknorpels können das reibungslose Gleiten der Gelenkflächen stören.

 

  • Diskusverlagerung: Im Kiefergelenk befindet sich ein kleiner Knorpel, der Diskus, der wie ein Stoßdämpfer wirkt. Wenn sich dieser Diskus verschiebt oder verlagert, kann es zu einem Knacken kommen, insbesondere beim Öffnen und Schließen des Mundes.

 

  • Verletzungen: Verletzungen des Kiefers oder des Gesichts, wie etwa durch einen Schlag oder einen Unfall, können zu Schäden am Kiefergelenk führen, die sich in Form von Knacken und Schmerzen äußern.

 

  • Fehlfunktion der Kiefergelenke: Eine Fehlfunktion der Kiefergelenke, die durch strukturelle Anomalien oder neuromuskuläre Probleme verursacht wird, kann ebenfalls zu Knackgeräuschen führen.

Symptome und Diagnose

Typische Symptome von Kiefergelenk-Knacken sind:

 

  • Geräusche wie Knacken oder Knirschen beim Öffnen oder Schließen des Mundes
  • Schmerzen im Kiefergelenk, den Kiefermuskeln oder im Gesicht
  • Eingeschränkte Mundöffnung
  • Kopfschmerzen und Ohrenschmerzen

 

Die Diagnose einer TMD erfolgt durch eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung. Der Zahnarzt oder Kieferorthopäde wird die Beweglichkeit des Kiefers überprüfen und nach möglichen Auslösern suchen. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder CT-Scans erforderlich sein, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Behandlungsoptionen

Es gibt diverse Behandlungsansätze für Kiefergelenk-Knacken, von Selbsthilfemaßnahmen und medikamentöser Therapie über Schienen und Physiotherapie bis hin zu chirurgischen Eingriffen in schweren Fällen. Die Wahl der Behandlung hängt von der Ursache und Schwere der Symptome ab.

1. Selbsthilfemaßnahmen

 

  • Wärme- und Kältetherapie: Das Auftragen von Wärme oder Kälte kann helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern.

 

  • Dehnübungen und Massage: Sanfte Dehnübungen und Massagen der Kiefermuskulatur können Verspannungen lösen.

 

  • Stressmanagement: Techniken wie Meditation und Yoga können helfen, Stress abzubauen, der oft eine Ursache für Zähneknirschen und Muskelverspannungen ist.

2. Medikamentöse Behandlung

 

  • Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen können Schmerzen und Entzündungen lindern.

 

 

  • Kortikosteroid-Injektionen: In schweren Fällen können Kortikosteroid-Injektionen in das Kiefergelenk Entzündungen reduzieren.

3. Schienen und Aufbissbehelfe

 

  • Okklusionsschienen: Diese Schienen können das Zähneknirschen reduzieren und das Kiefergelenk in eine entspannte Position bringen.

 

  • Aufbissbehelfe: Diese Behelfe verhindern, dass die Zähne aufeinander reiben, und können die Kiefergelenke entlasten.

4. Physiotherapie

Ein Physiotherapeut kann spezifische Übungen zur Stärkung und Dehnung der Kiefermuskulatur sowie zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit anleiten.

5. Chirurgische Eingriffe

In schweren Fällen, in denen konservative Maßnahmen keine Linderung bringen, kann eine Operation erforderlich sein. Mögliche Eingriffe umfassen die Arthrozentese (Spülung des Gelenks), Arthroskopie (minimalinvasive Chirurgie) oder offene Gelenkchirurgie zur Reparatur oder zum Ersatz des Kiefergelenks.

Vorbeugung

Vorbeugende Maßnahmen können das Risiko für Kiefergelenkprobleme reduzieren. Dazu gehören die Vermeidung von Kieferstress, die Korrektur von Fehlstellungen und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen, um frühe Anzeichen von Problemen zu erkennen und zu behandeln.

 

  • Vermeidung von Kieferstress: Vermeiden Sie Kauen von harten Gegenständen wie Eis oder Stiften und kauen Sie kein Kaugummi über längere Zeit.

 

  • Korrektur von Fehlstellungen: Eine frühzeitige kieferorthopädische Behandlung kann helfen, Fehlstellungen zu korrigieren und zukünftigen Problemen vorzubeugen.

 

  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen: Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Fazit

Kiefergelenk-Knacken und einseitiges Knacken im Kiefer können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, von Muskelverspannungen und Fehlstellungen bis hin zu Arthritis und Verletzungen. Eine genaue Diagnose und individuell angepasste Behandlungspläne sind entscheidend, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Durch Selbsthilfemaßnahmen, medizinische Behandlungen und präventive Maßnahmen können viele Betroffene eine signifikante Linderung erfahren.