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Selbständigkeit und Management:
Gleichgewicht zwischen Führung und Unternehmertum finden
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Wer sich für die Selbständigkeit entscheidet, übernimmt gleichzeitig eine ganze Reihe an weiteren Aufgabenfeldern. Denn selbständig zu sein, bedeutet, fortan nicht mehr nur im eigenen Fachgebiet tätig zu sein. Stattdessen steht das Management im Vordergrund, während fachspezifische Aufgaben zunehmend an interne oder externe Experten übergeben werden. Spätestens, wenn eigene Mitarbeiter eingestellt werden, muss der Gründer außerdem als Führungsperson auftreten. Ein Spagat, der nicht immer einfach zu meistern ist. Damit er gelingt, helfen folgende Tipps.
Die wichtigsten Aufgaben in der Selbständigkeit
Wenn sie von der Selbständigkeit träumen, fokussieren sich viele Menschen vor allem auf die Vorteile wie mehr persönliche Freiheit oder höhere Verdienstchancen. Allerdings muss Gründern auch bewusst sein, dass es sich um eine völlig andere Art zu arbeiten handelt. Die Zeiten des sicheren Einkommens und der festen Arbeitszeiten sind vorbei. Ebenso müssen sie sich nicht mehr nur einer spezifischen Aufgabe widmen, sondern sie fungieren sozusagen als zentrales Steuerungselement in ihrem Unternehmen. Sogar in der Solo-Selbständigkeit muss nicht mehr nur die Kernarbeit erledigt werden, sondern nebenbei fallen die Buchhaltung, die Finanzplanung, die Kundenakquise und viele weitere Aufgaben an. Multitasking ist für Unternehmer daher an der Tagesordnung und das gilt umso mehr bei kleineren und mittelständischen Unternehmen. Denn bei großen Organisationen werden irgendwann Fachkräfte für jede einzelne Aufgabe eingestellt, auch für die Führung oder für wichtige Entscheidungen, beispielsweise in Form eines CEOs oder CFOs. Doch bis es so weit ist, müssen die Unternehmer selbst eine Vielzahl an Aufgaben jonglieren und dabei das Gleichgewicht zu finden sowie zu halten, ist eine echte Herausforderung.
Diese Fähigkeiten braucht ein Unternehmer
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Fachwissen ist somit nur eine Fähigkeit, die ein Unternehmer mitbringen muss, um langfristig erfolgreich zu sein. Jeder sollte sich daher vor der Gründung fragen, ob er auch die weiteren Fähigkeiten sowie die passende Persönlichkeit mitbringt. Ein Unternehmen zu führen, erfordert nämlich vor allem persönliche Kompetenzen, um den alltäglichen Herausforderungen gewachsen zu sein, ohne irgendwann im Burnout zu landen oder durch gravierende Fehler den Unternehmenserfolg zu gefährden. Es wird daher gemeinhin auch von der Unternehmerpersönlichkeit gesprochen, die jeder mitbringen oder schnellstmöglich entwickeln muss, um sich erfolgreich selbständig zu machen. Sie umfasst folgende Merkmale:
Diese Liste könnte noch ergänzt werden und wie wichtig eine Eigenschaft im Einzelfall ist, hängt von den Rahmenbedingungen wie der Branche oder der Rechtsform des Unternehmens ab. Pauschale Aussagen zu treffen, ist daher an dieser Stelle schwierig. Wer sich nun aber unsicher ist, ob er sich als Gründer eignet oder nicht, kann einen Test machen, beispielsweise im Internet. So wird nicht nur geprüft, ob die Selbständigkeit im Allgemeinen für die betreffende Person der richtige Weg ist, sondern auch, welches Geschäftsmodell passen könnte. Es ist somit wichtig, bereits das gewünschte Geschäftsmodell zu kennen, zum Beispiel die Solo-Selbständigkeit oder eine Franchise-Lösung, um daraufhin zu prüfen, ob es zu einem passt. Trotzdem sollte man sich natürlich nicht blind auf einen solchen Test verlassen, sondern es gilt auch, in die Selbstreflexion zu gehen und zu hinterfragen, welche Arbeitsweise einem liegt – und welche eher nicht. Wer sich für diesen Prozess ausreichend Zeit nimmt, findet gewiss ein Geschäftsmodell, das mit der eigenen Persönlichkeit harmoniert. Schließlich kann die Selbständigkeit in vielfältigen Formen bestehen.
Mitarbeiterführung in der Selbständigkeit – ein Muss?
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Es ist also zwar förderlich, die genannten Persönlichkeitsmerkmale mitzubringen. Doch gerade, weil eine Selbständigkeit so vielfältige Formen annehmen kann, passen auch verschiedene Geschäftsmodelle zu unterschiedlichen Persönlichkeiten. Niemand sollte sich daher entmutigen lassen, wenn er oder sie (noch) nicht über alle genannten Eigenschaften verfügen. Je nach Einzelfall sind diese schließlich mehr oder weniger wichtig; und es ist auch stets möglich, fehlende Kompetenzen im Zuge der Persönlichkeitsentwicklung zu erwerben und zu trainieren. Das gilt auch für die Mitarbeiterführung: Selbst, wer noch keine Erfahrung mit der Führung hat oder keine optimalen Voraussetzungen mitbringt, kann diese erwerben oder aber die Führungsaufgaben auslagern. Das bedeutet also noch lange nicht, auf die Selbständigkeit verzichten zu müssen. Stattdessen muss jeder eine individuelle Lösung finden, wie sich das Unternehmertum im Einzelfall mit der Führung vereinbaren lässt. Hier einige Tipps:
Eine gute Führung beginnt also bei einem selbst. Dabei die Balance zu halten, kann vor allem in der Selbständigkeit eine Herausforderung sein. Deshalb ist es wichtig, den eigenen Arbeitstag richtig zu strukturieren, sich als Führungspersönlichkeit weiterzuentwickeln und sich Hilfe durch andere Führungskräfte zu holen, sobald dies möglich und sinnvoll ist. Zudem darf niemals das eigene Wohlbefinden außer Acht gelassen werden, denn wenn die eigene Gesundheit oder Motivation unter dem Multitasking zu leiden beginnt, ist das gesamte Unternehmen in Gefahr. Deshalb ist es ebenfalls hilfreich, flache Hierarchien zu implementieren und dadurch ein Stück weit die Kontrolle abzugeben. Schließlich ist das Ziel eine Arbeitsteilung, sprich jeder Mitarbeiter ist für sein Fachgebiet selbst verantwortlich. Anstatt sich in Mikromanagement zu verlieren, müssen die Unternehmer also nur noch den groben Rahmen abstecken und können sich somit auf ihre wirklich wichtigen Kernaufgaben konzentrieren. Mit der Zeit gelingt das in der Regel sehr gut. Dennoch ist es wichtig, regelmäßig eine Bestandsaufnahme zu machen, um den Überblick zu behalten und den eigenen Führungsstil stetig zu optimieren – auch, aber nicht nur, wenn es um die Personalverantwortung geht.