Die aktuelle Finanzkrise
Die aktuelle Finanzkrise

Die aktuelle Finanzkrise

Neue Ansätze für die strategisch-operative Führung von Unternehmen

Aufsatz, Deutsch, 4 Seiten, Erich Schmidt Verlag GmbH & Co.

Erscheinungsdatum: 01.06.2009

Quelle: Zeitschrift der Unternehmensberatung (ZUb)

Seitenangabe: 112-115


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Politik und Wirtschaft stehen unter nie da gewesenem Druck: Tumulte an den Börsen – politische Rettungsprogramme – Konkurse und Unternehmensverkäufe – eine der folgenschwersten Rezessionen in der Geschichte. Die Auswirkungen der Finanzkrise in den Ländern und Wirtschaftssektoren nehmen immer neue Dimensionen an – die Diskussion und die Entscheidungen über die richtigen und wirksamsten Maßnahmen zur Gegensteuerung gewinnen an Härtegrad.

Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die einzelnen Sektoren der Wirtschaft werden dabei sehr unterschiedlich sein: Branchen, die sehr nah an den wesentlichen Grundversorgungsbereichen arbeiten (Nahrung, Getränke, Medizin) und ihre mehrstufig  angelegten Zulieferer mit hohem Lieferanteil in diese Sektoren werden kaum einen nennenswerten Nachfragerückgang zu spüren bekommen. Unternehmen, deren Geschäft in den anderen Sektoren der  verarbeitenden Industrie und der Dienstleistungsbranche liegen (Unterhaltungselektronik, Freizeit, Tourismus) –Branchen also, deren Produkte über längere Zeit hinweg so zu sagen „verzichtbar“ sind, werden mit extremen  Rückgängen der Umsätze zu leiden haben.

Auf der Seite der Unternehmensfinanzierung steht ein weiterer Risikofaktor – das Fristigkeitsprofil der Darlehen, Kredite, Anleihen, Schuldverschreibungen und anderer Finanzbausteine. Ist ein Unternehmen noch aus den Phasen zinsgünstiger Kredite der letzten Jahre geprägt durch sehr kurzfristige Fälligkeitsstrukturen, so stellt dieser finanzwirtschaftliche Vorteil heute einen Haupt-Risiko-Faktor dar. Die Bereitschaft der Finanzinstitute, Folgefinanzierungen bereitzustellen, stößt an die Grenzen deren Risikoprofils. Der Zwang, die EK-Quoten anzuheben, und damit die Kreditvergabe vermehrt aus eigenen Mitteln zu decken, führt zu eskalierenden Zinskonditionen.

Die Maßnahmen, um die Folgewirkungen einzugrenzen, bedürfen einer „neuen Sicht der Dinge“ – klassische
Muster wie breitflächige Kostensenkungsprogramme und Restrukturierungsprojekte gehen oftmals am Kern vorbei.  Erforderlich ist es für das Management der Unternehmen, beide Dimensionsrichtungen – nämlich zum einen die finanzwirtschaftliche und zum anderen insbesondere die Markt-/Branchenbetroffenheit – kritisch zu bewerten.

Für die integrierte ganzheitliche Sicht dieser Zusammenhänge und die Planung und Durchführung werden die Unternehmen mit gänzlich anderen operativen Strukturen und Steuerungsprozessen arbeiten müssen. Die Finanzkrise fordert neue Denkrichtungen und Handlungsmuster. So werden die kommenden Jahre einen enormen Selektionsprozess auf allen Ebenen bringen – sowohl für Manager als auch für Unternehmen und ganze Branchen/Länder.

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