4. Starnberger Management-Tage
4. Starnberger Management-Tage

4. Starnberger Management-Tage

Kongress / Tagung

Referenten: Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann, Dr. Eduard Gerum, Matthias Horx und 3 weitere


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Sprache: Deutsch

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Preis: k. A.

4. Starnberger Management-Tage

Innovation, Produktentstehung und Markterfolg

Wie entstehen Innovationen?
Wie schaffen Innovationen und F&E Kundenbegeisterung und Unternehmenswert?
Was sind notwendige Voraussetzungen dafür?
Vermarkten andere besser?

Topmanager, Experten und Vordenker des Innovationsmanagements treffen sich in Starnberg

Es hat sich herumgesprochen, dass es jedes Jahr in Starnberg eine Veranstaltung gibt, bei der Top Manager in einer ebenso angenehmen wie auch ungewöhnlich offenen Atmosphäre vortragen, zuhören, austauschen und diskutieren. So war es nur noch eine kleine Überraschung, dass in diesem Jahr zum ersten Mal nicht mehr alle dort teilnehmen konnten, die wollten.

Gesprochen haben in diesem Jahr Persönlichkeiten, die im Einzelfall für bis zu 150.000 Menschen unternehmerische Verantwortung tragen, für die aber trotz ihrer intellektuellen Schärfe die Nähe zum Menschen das Wichtigste ist.

Das hochrangige Publikum diskutierte im vollen Hotel Vier Jahreszeiten, wie man mit Innovationen Kundenbegeisterung und Unternehmenserfolg schaffen kann. Festgestellt wurde, dass das Thema der Veranstaltung mehr Relevanz denn je besitzt, denn: Je mehr in den vergangenen Jahren die Lohnkosten-Nachteile deutscher Unternehmen in das Blickfeld rückten, desto mehr wurde deutlich, dass nur derjenige bestehen kann, der sich durch Innovationen differenziert und für den Kunden einen echten Mehrwert schafft, den dieser von anderen Unternehmen nicht erhält.

Von allen Rednern betont wurde, dass Kreativität Freiräume für Innovation benötigt, dass Spielräume aber auch Spielregeln benötigen. Darüber hinaus scheinen zukünftige Entwicklungen grundsätzlich vorhersehbarer als angenommen. Denn generell gilt: „Erfolg hat nicht einfach, was sich visionäre Idealisten in Labors und Think Tanks ausdenken. Erfolg hat wiederkehrend, was für den nächsten Schritt der Zivilisations- und Produktionsgeschichte sinnvoll und ökonomisch notwendig ist. Und dabei findet die Auslese über die Funktionalität, Verständlichkeit und Alltagstauglichkeit statt.“ In seinem Einstiegsvortrag zeigte Werner Seidenschwarz aus dem Erfahrungsschatz der Seidenschwarz & Comp. GmbH zahlreiche Beispiele auf, wie man führt und innoviert, wie man systematisch Kundenlösungen entwickelt und diese dann auch erfolgreich vermarkten kann.

Als Gastredner nach Starnberg eingeladen waren eine ganze Reihe von Topmanagern, Experten und Vordenkern des Innovationsmanagements.

Der Zukunftsforscher Matthias Horx verdeutlichte, dass Zukunftsentwicklungen vorhersagbarer sind, als wir alle denken. Nur: „Wer sein Auge nicht öffnen will, wird für immer blind bleiben.“ Asien, Downaging und Frauen sind für ihn die überragenden Megatrends, die zentralen Einfluss auf die Gestaltung von Konsumgütern besitzen. Bei den Investitionsgütern dagegen wird sich die kontinuierlich steigende Bedeutung des Health Care auf nahezu alle Branchen durchschlagen, von der Energie über die Umwelt bis zur Nanotechnologie.

Entsprechend betonte der Siemens-Zentralvorstand Klaus Wucherer als Chef des Siemens-Industriegeschäfts den hohen Wert, den Unternehmen einem umfassenden Sektor-Know-how beimessen sollten. Der Schlüssel hierzu liegt im Verstehen der Unterschiedlichkeit der Märkte und der Kunden darin. So erfordert der lokale Product-fit in China bei einer Human-Machine-Interface-Konsole beispielsweise Einfachheit, Robustheit und Qualität zu einem günstigen Preis. Um diese lokalen Anforderungen zu erfüllen, muss dann allerdings auch im Land selbst entwickelt und gefertigt werden. „Man kann tolle Dinge im Kopf haben, aber es muss schon zu dem passen, was die Kunden wollen und das ist in einem Land wie Indien, in dem die Hälfte der Bevölkerung unter 34 Jahren ist, natürlich anders als in Deutschland.“

In die gleiche Richtung argumentierte der Innovationsvorstand der Bayer AG, Wolfgang Plischke. Gerade mit dem Namen Bayer verbindet man die langjährige Tradition starker Innovationskultur in Deutschland. Eine ganze Reihe namhafter Studien belegen, dass das Fehlen einer solchen Innovationskultur die größte Hürde für das Erneuern von und das Erfinden in Unternehmen ist. Bayer hat vor vier Jahren einen radikalen Wandel in der Organisation seiner Forschungstätigkeiten vorgenommen und die damals stark zentralisierten Forschungsaktivitäten in die Verantwortung der drei großen Geschäftsbereiche verlagert. Ebenso wie bei Siemens bilden dabei das Benchmarking von Innovationsprozessen, der Wissens- und Personalaustausch sowie gezielte Innovationsinitiativen, fokussiert auf die Wachstumssegmente, erfolgskritische Faktoren. Bayer ist heute, mit 1,9 Mrd. F&E-Budget der Gigant der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Auch ein Gigant wird jedoch täglich ernüchtert, wenn er weiß, dass seine Erfolgwahrscheinlichkeit für Forschungprojekte im Bereich Health Care bei weniger als ein Prozent liegt.

Im Gegensatz zur Sichtweise der beiden Vertreter von Großunternehmen betonte Eduard Gerum aus der mittelständischen Sicht der KnorrBremse: „Wir verkaufen keine Freude am Fahren, sondern Kosten.“ und beschrieb den Mangel and exzellentem Ingenieurs-Nachwuchs in Deutschland, der zu einer steigenden Bedeutung osteuropäischer Innovationsstandorte führt. Interessant zu sehen war, dass das Innovationstempo im Bremsengeschäft bei Zügen und Nutzfahrzeugen dabei im Vergleich zu Nordamerika so hoch ist, dass die Amerikaner sogar Innovationsschritte wie die Entwicklung des EBS überspringen mussten.

Den radikalsten unternehmerischen Wandel beschrieb Alexander von Witzleben, der Vorstandsvorsitzende der Jenoptik. Als Nachfolger von Lothar Späth skizzierte er den schmerzhaften Weg des Unternehmens nach der Wiedervereinigung von 30.000 auf 3.000 Mitarbeiter, zeichnete jedoch auch ein extrem positives Bild seines Unternehmens und der Stadt Jena, die sich beide jetzt wieder auf einem nachhaltigen Erfolgspfad befinden. „In keiner anderen deutschen Stadt und in keinem anderen deutschen Unternehmen scheint der unternehmerische Gedanke so wiederbelebt worden zu sein.“ Deshalb erscheint es auch nur als konsequent, dass Innovationen bei der Jenoptik direkt nach dem Entdecken nicht in ein normales, firmeninternes Entwicklungsprojekt überführt werden, sondern dafür unmittelbar eine eigene GmbH gegründet wird, die sich sofort im Markt bewähren muss. Bei der Jenoptik entstand vor vielen Jahren im Übrigen einmal die traurigste betriebswirtschaftliche Kennzahl, der Ost-Break-Even: das ist, wenn der Umsatz eines Unternehmens das erste Mal höher wird als dessen Verluste. Heute werden 50 Prozent der Chips auf der Welt mit Jenoptik-Technologie bestückt.

Bernd Leukert, als Vertreter des deutschen Software-Giganten SAP, vermittelte ein Bild darüber, wie man die weltweite Entwicklung von Software-Produkten mit Innovationsnetzwerken managen kann.

Schlussendlich bewies ein beherzt auftretender Präsident der Technischen Universität München, Wolfgang Herrmann, dass der Aufbruch in der deutschen Universitätslandschaft begonnen hat. „Wir haben uns in den letzten 20 Jahren die entgeltlose Zweitklassigkeit geleistet. Jetzt wollen wir als Technische Universität München in die internationale Spitzengruppe vorstoßen.“ Das Universitätswesen muss dabei im globalen Kontext verstanden werden, denn die wissenschaftliche Aufholjagd in Indien und China hat längst begonnen. „Dabei gilt es bürokratische Strukturen aufzubrechen und unternehmerische Prinzipien zu verinnerlichen. Hierzu gehört die Übernahme von Verantwortung, die Zuschreibung von Erfolg und Misserfolg, die flexible und leistungsabhängige Besoldung und die Erhebung von Studiengebühren und Auswahlprozessen sowie ein professionelles Fundraising.“

Die Teilnehmer der 4. Starnberger Management-Tage kehrten mit zahlreichen praxisnahen Anregungen in ihre Unternehmen zurück. Die Referenten zeigten eindrucksvoll, wie deutsche Unternehmen Innovationen schaffen, die zu Kundenbegeisterung und Markterfolg führen. Das überragende Interesse am Konzept „Innovation, Produktentstehung und Markterfolg“ der Seidenschwarz & Comp GmbH Starnberg / Shanghai hat den Veranstalter nun endgültig dazu bewogen, eine premium-Seminar-Reihe für Topmanager zukünftig auch übers Jahr verteilt an seinem Standort in Starnberg anzubieten. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Webpage des Unternehmens unter www.seidenschwarz.com.

Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann

DE, München

Rektor der TUM

Technische Universität München

Veranstaltungen: 1

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Dr. Eduard Gerum

DE, Aldersbach

Verantwortlich f. Engineering

Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH

Veranstaltungen: 3

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Matthias Horx

AT, Wien

Trend-Innovationsberater und Zukunftsforscher

Zukunftsinstitut Horx GmbH

Publikationen: 7

Veranstaltungen: 2

Aufrufe seit 06/2006: 800
Aufrufe letzte 30 Tage: 1

Dr. Wolfgang Plischke

DE, Leverkusen

Vorstand der Bayer AG

Bayer AG

Veranstaltungen: 1

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Alexander von Witzleben

DE, Jena

Vorstandsvorsitzender

Jenoptik AG

Veranstaltungen: 1

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Klaus Wucherer

DE, München

Zentralvorstand der Siemens AG

Siemens AG

Veranstaltungen: 1

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Zeitpunkt Veranstaltungsort Beschreibung Kontaktperson  
14.09.2006 - 16.09.2006
Starnberg
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