1827 entdeckt der Apotheker I. Klasse August Wilhelm Bullrich die vorzügliche Wirkung des Natriumbicarbonat und glaubt, mit „Bullrich-Salz“ auch das lang gesuchte Universalmittel gegen Pest, Cholera und andere Krankheiten gefunden zu haben. Prompt bekommt er Schwierigkeiten mit dem Berliner Stadtphysicus, die aber nicht die einzigen bleiben werden...
Das Buch, obgleich eine Chronik, liest sich wie ein Krimi. War hier der Drehbuchautor einer Fernsehserie am Werk? Familienfehden, Erbstreitigkeiten, Betrug, Mobbing, Beleidigung, Klagen um Patente und Vermögenswerte bis zum Mord – alles ist enthalten...
Und der Leser erfährt Unglaubliches: Zum Beispiel, dass auch der als „Sudel-Ede“ in die Annalen des DDR-Fernsehens eingegangene Karl-Eduard von Schnitzler („Der schwarze Kanal“) zur weiteren Familie, wenn auch zu einer anderen Linie, gehört. Oder eine Zusammenstellung aller bekannten Reklameverse („Ja, schon der Jäger aus Kurpfalz nahm oft und gerne ‚Bullrich-Salz’“). Den Diskussionen um „So nötig wie die Braut zur Trauung, ist ‚Bullrich-Salz’ für die Verdauung“ ist ein eigenes Kapitel gewidmet, und es erstaunt, wer in „Was Goethe für die Weltanschauung, ist ‚Bullrich-Salz’ für die Verdauung“ den Namen des Dichterfürsten durch seinen ersetzt.
Eine Auswahl von Verbraucherzuschriften zwischen 1887 und 1997 mit vielen selbst gedichteten Versen, ein Blick ins Kuriositäten-Kabinett, Tipps & Tricks, Informationen zur Wirkungsweise, viele weitere spannende Geschichten sowie Fotos, Plakate und Anzeigen runden das Buch, in dem auch Loriot, Theodor Fontane, Walter Benjamin, Henri Nannen, Martin Buchholz, Sönke Wortmann und Ottfried Fischer ihren Platz finden, ab.
„BULLRICH-SALZ: Marke – Mythos – Magensäure“ ist eine schöne Geschenkidee – für Familie, Freunde sowie Fans alter Marken und der ihnen eigenen Patina.