Home

Themenspecial

Personalentwicklung als Benefit: Weiterentwicklung statt Obstkorb!

Personalentwicklung lohnt sich, wenn man Fachkräfte ans Unternehmen binden möchte

Quelle: https://pixabay.com/photos/849822/

Der Obstkorb ist eines der stereotypen Sinnbilder dafür, dass blinder Aktionismus nicht zum Erfolg führt. Frisches Obst ist eine Bereicherung für den Alltag von Mitarbeitern im Betrieb, allerdings reicht das als Benefit nicht aus. 

Langfristig profitieren beide Seiten vor allem von Maßnahmen zur Entwicklung von Mitarbeitern, nicht von Snacks. Letztere können das Arbeitsklima verbessern, haben aber eher symbolischen Charakter anstelle eines Mehrwerts. 

Die verschiedenen Phasen der Personalentwicklung für Unternehmen 

Bevor es an die Bestimmung der Maßnahmen geht, ist eine klare Zielsetzung nötig. Das Gesamtziel liegt darin, die Mitarbeiterkompetenzen zu optimieren, die Zufriedenheit zu steigern und die Arbeitseffizienz zu optimieren. Ein gefördertes und zufriedenes Team arbeitet nicht nur dynamischer, sondern bindet sich stärker an den Arbeitgeber. So lässt sich im besten Fall die Fluktuation deutlich reduzieren. 

Die folgenden fünf Schritte sind maßgeblich, um die Personalentwicklung als Benefit einzuführen: 

●     Analyse des Bedarfs: In diesem Schritt gilt es zu ermitteln, welche Anforderungen und Tätigkeiten Mitarbeiter künftig ausüben können. Hierbei ist es wichtig, das vorhandene Potenzial zu analysieren und einzuschätzen, wie es um die Motivation und die vorhandenen Fähigkeiten bestellt ist. 

●     Zielsetzung: Wenn klar ist, wohin die Reise gehen soll, braucht es definierte Ziele. Welche neuen Aufgaben werden künftig von Mitarbeitern ausgeführt? In welchem Zeitraum ist die Umsetzung vorgesehen?

●     Umsetzung: Ist das Ziel definiert, geht es an die Umsetzung. Hierbei geht es um die Frage, wie viel Zeit zu investieren ist und mit welchen Maßnahmen sich das Ziel am effizientesten erreichen lässt. Es bietet sich an, eine schriftliche Zielvereinbarung mit einzelnen Mitarbeitern abzuschließen. 

●     Evaluation: Während des gesamten Prozesses ist es wichtig, die durchgeführten Maßnahmen zu überprüfen und zu bewerten. Hierfür bieten sich Mitarbeitergespräche an, aber auch Tests und Zwischenprüfungen (durch neue Projekte), um den Mehrwert festzuhalten. 

●     Transfermanagement: Theoretisches Lernen reicht im Rahmen der Personalentwicklung nicht aus. Durch ein effektives Transfermanagement wird sichergestellt, dass die neu entwickelten Fähigkeiten erfolgreich ins Arbeitsleben eingebracht werden. So erhöht sich die Wirksamkeit der Maßnahmen und die Investition in die Weiterbildung wird zum messbaren Mehrwert für beide Parteien. 

Warum Personalentwicklung aus Arbeitgebersicht sinnvoller ist als ein Obstkorb 

Rund ein Viertel aller Mitarbeiter der Generation Millennials legt Wert auf Weiterbildungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz. Innerhalb der Generation Z dürfte die Zahl deutlich höher liegen, denn Flexibilität und Fortschritt gilt für junge Menschen als besonders wichtig. Obwohl zunächst finanzielle Ressourcen benötigt werden (Schulungen, Weiterbildungen) profitieren Arbeitgeber langfristig davon, diese Benefits ins Unternehmen zu integrieren. 

In vielen Branchen herrscht Fach- und Führungskräftemangel, vakante Stellen bleiben oft über Monate unbesetzt. Werden die eigenen Mitarbeiter gezielt geschult und weitergebildet, lassen sich solche Stellen intern besetzen. Das wiederum sichert nicht nur den Unternehmenserfolg, sondern erhöht auch die Wettbewerbsfähigkeit. 

Ein gutes Beispiel ist das neu aufgekommene Thema der künstlichen Intelligenz. Anders als häufig vermutet, wird KI nicht nur Arbeitsplätze reduzieren, sondern neue Bereiche eröffnen. Schon jetzt ist die Nachfrage nach Fachpersonal mit KI-Fähigkeiten deutlich angestiegen. Indem das eigene Team auf die neuen Herausforderungen spezialisiert wird, behalten Unternehmen den Anschluss und können auf dem dynamischen Markt performen. 

Eine häufige Angst auf Seiten der Arbeitgeber ist, dass sich die Investitionen nicht auszahlen. Wenn weitergebildete Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, waren die Ausgaben umsonst und amortisieren sich nicht.

Langfristig ist die Zahl jener, die nach erfolgreicher Weiterbildung den Betrieb wechseln, aber äußerst gering. Stattdessen reduziert sich die Fluktuationsrate, da eine stärkere Bindung entsteht. Das wiederum trägt dazu bei, den Mitarbeiterbestand langfristig zu sichern. Einer der häufigsten Kündigungsgründe ist Unzufriedenheit mit dem eigenen Betrieb. Wenn sich Menschen unterfordert sehen und keine Chance auf Weiterentwicklung haben, suchen sie häufiger nach neuen Herausforderungen in einem anderen Arbeitsumfeld.

Für Mitarbeiter bietet die Personalentwicklung erhebliche Vorteile 

Nicht nur das Unternehmen selbst profitiert, wenn die Bereitschaft zur Investition in Mitarbeiterbildung vorhanden ist. Für Angestellte selbst ergibt sich die Chance, ihre persönlichen und fachlichen Qualifikationen zu erweitern und sie dem aktuellen Zeitgeschehen anzupassen. Das wiederum trägt dazu bei, dass bislang ungenutzte Fähigkeiten aktiv in die täglichen Aufgaben eingebracht werden können.

Wie viel Freude ein Job bringt, hängt maßgeblich von der Arbeitsgestaltung ab. Die meisten Menschen möchten sich persönlich entfalten und weiterentwickeln. Durch die Förderung spezifischer Fähigkeiten und Potenziale wird genau dieser Wunsch erfüllt. 

Wenn es möglich wird, am eigenen Arbeitsplatz vielfältigere Aufgaben zu übernehmen, steigen die Chancen auf ein besseres Einkommen und bessere Karrierechancen. Das schützt auch im Falle eines Jobverlusts, da nachweisbare Qualifikationen den Arbeitsmarkt zugänglicher halten. 

Letztlich ist es für Mitarbeiter ein positives Zeichen, wenn die Führungsebene im eigenen Betrieb auf Weiterentwicklung und Investitionen setzt. Es wird klar gemacht, dass das Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit vorhanden ist. Würde der Arbeitgeber eine Kündigung planen oder im Sinn haben, wäre er nicht bereit, Geld und Zeit in sein Team zu investieren. Somit reduzieren Personalentwicklungsmaßnahmen bei vielen Mitarbeitern die Angst vor einem Jobverlust. 

Verschiedene Methoden der Personalentwicklung nach Bedarf skalierbar  

Es gibt unterschiedliche Ansätze, um die Weiterentwicklung des eigenen Personals voranzutreiben. Welche davon optimal geeignet sind, hängt vom Status Quo und den ermittelten Zielen ab.

Geht es beispielsweise darum, Mitarbeiter in Führungspositionen zu übernehmen, bietet sich Job Enrichment an. Hierbei handelt es sich um eine gezielte Maßnahme, die den Aufstieg auf die nächste Karrierestufe vorbereiten soll. Hierbei wird das Arbeitsfeld sukzessive erweitert, sodass der Arbeitnehmer mehr Verantwortung bekommt und der Arbeitgeber seine Mitarbeiter flexibler einsetzen kann. 

In großen Betrieben ist die Job-Rotation ein beliebtes Element, um Mitarbeiter in mehreren Bereichen des Betriebs zu schulen. Dadurch werden die persönlichen Qualifikationen erweitert und es ist möglich, besondere Talente zu entdecken. Zum Einsatz kommt die Springerposition vor allem bei Trainees oder bei Berufseinsteigern, deren Spezifikationen noch nicht bekannt sind. 

Fazit: Personalentwicklungsmaßnahmen sorgen für langfristige Benefits 

Wenn der Apfel des Obstkorbs längst verdaut ist, zeigen sich die Vorzüge der Investition in Personalentwicklungsmaßnahmen. Sie sind teurer als das monatliche Obst-Abo und bringen immer potenzielle Risiken mit sich (z.B. Wechsel geschulter Mitarbeiter, mangelnde Bereitschaft zur Fortbildung). 

Im Kern ergeben sich aber für beide Seiten Benefits, die sich langfristig lohnen. Unternehmen, die nicht auf Personalentwicklung setzen und diese anbieten, werden an Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt einbüßen.