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Bereits im Jahre 1969 hatte die BBC eine Vision vom Arbeiten der Zukunft: Künftig, so waren sich die Fachleute der Sendung "Tomorrow's World" sicher, werden Unterlagen automatisch hin- und hergeschickt; abfotografiert und gespeichert. Viele der damaligen Träumereien sind technisch längst Selbstverständlichkeiten. Durch die Digitalisierung ist ein Datenaustausch problemlos möglich, das Internet gewährleistet zudem eine grenzenlose Kommunikation. Es besteht damit kaum mehr ein Grund, jedem Morgen in das Büro zu fahren. Immer mehr Arbeitgeber gehen auch davon aus, dass das Home-Office die Produktivität steigern kann und bieten die Option "Telearbeit" an. Was sollte bei der Einrichtung des Büros in den eigenen vier Wänden beachtet werden?
Die Realität ist bei näherer Betrachtung eigentlich seltsam: Jeden Morgen und jeden Abend stehen Menschen in der Rush Hour im Stau und verschwenden Geld, Zeit und Ressourcen. Dabei könnte der Weg in das Büro häufig entfallen, denn die Arbeit könnte durchaus auch von zu Hause aus erledigt werden. Immer mehr Software wird "As-a-Service" angeboten. Schnelle Internetleitungen erlauben es, viele Anwendungen direkt im Browser laufen zu lassen - von jedem PC der Welt.
Bei der Einrichtung eines Home-Office sind durchaus Unterschiede zu einem herkömmlichen Büro zu machen. Weil der persönliche Kontakt zu den Mitarbeitern fehlt, gewinnen die Kommunikationsmittel an Bedeutung. Es sollte also in jedem Fall direkt im Büro in gut erreichbares Telefon zur Verfügung stehen - das Haustelefon im Nebenraum reicht nicht mehr aus. Zudem sollte darüber nachgedacht werden, ob nicht ein Modell angeschafft wird, welches mit einem Headset genutzt werden kann. Dadurch sind die Gespräche auf Dauer angenehmer, außerdem bleiben die Hände frei. Weiterhin sollte der PC auf ein schnelles Internet zurückgreifen können und nach Möglichkeit per LAN-Kabel angebunden sein. Die Verbindung ist so nicht nur schneller, sondern auch stabiler als bei einer WLAN-Verbindung.
Wer sein Home-Office selbst gestaltet, sollte in eigenen Interesse auf ein angenehmes Arbeitsumfeld achten. Dadurch steigert sich nicht nur das eigene Wohlbefinden, sondern auch die Produktivität. Letzteres liegt dabei sehr wohl auch im Interesse des Arbeitnehmers: Denn in der Regel orientiert sich die Heimarbeit an erledigten Aufgaben, und weniger an den geleisteten Arbeitsstunden - die ohnehin niemand überprüfen kann. Zunächst sollte bestimmt werden, wo der Schreibtisch aufgestellt wird. Dabei sollte ein Aufstellort seitlich zum Fenster gewählt werden. Mit der Sonne im Rücken kann der Bildschirm schlecht eingesehen werden; frontale Helligkeit blendet hingegen. Kompromisse können eher bei der Größe gemacht werden: Im Home-Office werden noch mehr Unterlagen digital bearbeitet, sodass Aktenberge auf dem Schreibtisch nicht zu erwarten sind. Vielmehr könnte es sinnvoll sein, sich einen zweiten Monitor anzuschaffen. Der Tisch sollte sich dabei in der Höhe verstellen lassen, um eine optimale Anpassung zu ermöglichen.
Eine Variabilität ist auch beim Bürostuhl gefragt. Wie in gewerblichen Büros auch, sollte der Stuhl mit fünf Armen ausgestattet sein, um eine Kippsicherheit zu gewährleisten. Zudem sollte ein "dynamisches Sitzen" gefördert werden, was durch eine nachgiebige Lehne erreicht wird. Dadurch werden Muskulatur und Wirbelsäule unterschiedlich belastet. Die Höhe sollte dabei so eingestellt werden, dass Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden, sobald die Füße auf dem Boden stehen. Der Tisch sollte daraufhin entsprechend angepasst werden; auch Ober- und Unterarm sollten beim Auflegen auf die Tischplatte einen 90°-Winkel bilden. Wichtig dabei: Der Monitor sollte so aufgestellt werden, dass die Augen die oberste Bildschirmzeile mit einem horizontalen Blick erfassen. Dadurch kann von oben auf den Monitor geschaut werden, was Fokussierung vereinfacht. Gegen die Ermüdung hilft auch ausreichende Helligkeit: Rasterleuchten mit Leuchtstoffröhren ermöglichen eine gleichmäßige, helle und blendfreie Ausleuchtung des eigenen Büros - die Voraussetzungen für angenehmes Arbeiten wären damit erfüllt.
Auch im Home-Office gilt die Regel, möglichst viel Bewegung und kleine Spaziergänge in die Arbeitszeit zu integrieren. Telefonbesprechungen können gerne auch nach draußen verlegt werden.
Dieses Fachbuch erläutert Ansätze zur Gestaltung neuer Bürowelten anhand von Beiträgen von Wissenschaftlern und Experten aus dem Personalbereich bzw. dem Facility-Management namhafter Unternehmen. Es enthält zudem konkrete Umsetzungshinweise.
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