Rhetorik

Rolf H. Ruhleder, Geschäftsführer

Management Institut Ruhleder

38677 Bad Harzburg

Welches sind Ihre 3 wichtigsten Tipps zur Verbesserung der Rhetorik?

"Strahlen Sie in allen Situationen Sicherheit und Souveränität aus. Hier gibt es sieben Regeln.* Drei besonders wichtige: • Blickkontakt halten • Nicht leiser werden • Positive Gesten *) siehe hierzu mein Buch „Rhetorik & Dialektik“, Rolf H. Ruhleder, 17. Auflage."

Welche Regeln sollten Ihrer Meinung nach bei einer zielgerichteten Gesprächsführung beachtet werden?

"Betreiben Sie Ihr persönliches Marketing. Versetzen Sie sich in die Lage des Gesprächspartners, heißt auch, die Welt aus seiner Sicht sehen."

Gibt es Strategien auf schwierige Fragen souverän zu anworten? Können Sie diese kurz erklären?

"Ja, diese Strategien sind besonders wichtig. Deshalb etwas ausführlicher. a) Senden Sie Ich-Botschaften bei Kritik und verwenden Sie den Sie-Standpunkt bei Gemeinsamkeiten. Beispiel: „Sie liegen hier falsch.“ Besser: „Mit Ihren Aussagen komme ich nicht zurecht.“ oder „Ich verstehe das nicht.“ Eine wichtige Regel für besonders aggressive und unfaire Fragen: Stellen Sie unbedingt Fragen. Die Gegenfrage ist die Kaiserin der Überzeugungskunst. Beispiel: Mitarbeiter: „Warum haben Sie mich hier nicht unterstützt“ Chef - Gegenfrage: „Was habe ich hier falsch gemacht?“ Die Gegenfrage hat viele Vorteile. Sie schafft Zeit, der Gegner muss wiederholen und baut damit Aggressionen ab. Er ist motiviert und weiß es ja sowie so viel besser als Sie! Die Gegenfrage hat acht Vorteile… * Geben Sie auch mal zu, dass Sie einen Fehler gemacht haben. Damit nehmen Sie Ihrem Gegenüber den Wind aus den Segeln. Jedes Zeichen von Schwäche ist auch ein Zeichen von Stärke. *) siehe hierzu mein Buch „Rhetorik & Dialektik“, Rolf H. Ruhleder, 17. Auflage. "

René Borbonus, Geschäftsführer

Communico GmbH

56412 Ruppach-Goldhausen

Welches sind Ihre 3 wichtigsten Tipps zur Verbesserung der Rhetorik?

"Das erste Gebot ist Kürze. Viele sprechen zu lange, reden um den heißen Brei herum – das nervt. Wenn man beispielsweise in Talkshows beobachtet, wer gut ankommt, zeigt sich: Das Publikum liebt Menschen, die präzise sprechen. Ein weiterer Vorteil prägnanter Rhetorik: Je weniger man sagt, je weniger Argumente man ins Feld führt, desto weniger Widerstände können sich aufbauen. Einfachheit ist das zweite Gebot. Als Experten fallen wir oft dem Fluch des Wissens anheim: Wir drücken uns unklar aus, weil wir gar nicht merken, dass wir Fremdwörter, Abkürzungen und Anglizismen einstreuen. Und wenn der andere uns nicht versteht, dann vertraut er uns nicht wirklich. Lieber einmal zu viel erklären als zu wenig. Ich habe beispielsweise lange Zeit den Begriff Persuasion freigiebig verwendet – bis sich mal ein Teilnehmer in einem Seminar traute, mich zu fragen, was das eigentlich ist. Das dritte Gebot lautet Struktur. Überzeugende Menschen sprechen vor allen Dingen klar und aufgeräumt. Inhalte sollten immer aufeinander aufbauen und logisch ineinander übergehen. Der rote Faden ist sehr wichtig und lässt sich zum Beispiel durch Storytelling gut stützen. "

Welche Regeln sollten Ihrer Meinung nach bei einer zielgerichteten Gesprächsführung beachtet werden?

"Hier sollte die Struktur schon bei der Vorbereitung eine Rolle spielen. Es macht Sinn, die Gesprächsführung von hinten nach vorn zu erarbeiten. Das heißt: Wenn man eine Mitteilung plant, sollte man sich zuerst das Ziel klar machen, daraufhin die Argumente aufbauen und erst dann überlegen, wie man einsteigt. Auch der Anlass sollte Berücksichtigung finden: Wenn ich jemanden informieren möchte, beginne ich mit dem Ziel. Wenn es jedoch darum geht jemanden zu überzeugen, steige ich mit ein bis maximal drei Gründen bzw. Argumenten ein, damit der Andere mir folgen kann, und gebe erst dann das Ziel preis. "

Gibt es Strategien auf schwierige Fragen souverän zu anworten? Können Sie diese kurz erklären?

"Die Kunst bei schwierigen Fragen besteht darin, sie in Vorlagen zu verwandeln. Wenn eine Frage negativ, suggestiv, beschuldigend oder gar verletzend formuliert ist, kommt es darauf an, die Bewertung auszublenden und das Kernanliegen zu erkennen, also bei der Sache zu bleiben. Dieses Kernanliegen können wir dann in eine Perspektive rücken, aus der wir konstruktiv antworten können. Eine negative Frage können wir positiv paraphrasieren, und schon wird daraus ein Sprungbrett für unsere Argumente. So wird zum Beispiel aus „Warum fusionieren Sie nicht mit einem größeren Unternehmen?“ das positiv formulierte Sprungbrett: „Warum wir unabhängig bleiben?“ "

Mag. Frank Asmus, Unternehmer